Für alle, die einen Wohnwagen benutzen, kann ein Wasserschaden zu einem echten Trauspiel werden. Dieses hat nämlich die Eigenschaft, in den Zwischenraum zwischen Außenwand und Dichtung anzudringen. Die Folge: Im Laufe der Zeit sickert es in alle Bereich und sorgt für großflächige Schäden. Material quillt auf und Holz beginnt, zu verrotten. Um dies zu verhindern gibt es die Dichtigkeitsprüfung. Diese soll Schwachstellen finden und deren Beseitigung vereinfachen. Doch auch hier gibt es vieles zu beachten.
Welchen Nutzen bringt die Dichtigkeitsprüfung?
Grade für Neulingen im Wohnwagengeschäft stellt sich immer wieder die Frage, was die Dichtigkeitsprüfung eigentlich für Vorteile bringt. Schließlich kann man den Wagen doch einfach bei nächsten TÜV auf entsprechende Schwachstellen untersuchen lassen. Doch dann ist es meist schon zu spät. Wasser kann sich schnell ausbreiten und bleibt lange in der Dämmung erhalten. Zudem können sich kleine Lecks sehr schnell vergrößern, was dann unweigerlich zu einem unübersehbaren Schaden führt.
Der nächste TÜV ist dann meist noch weit entfernt und es drohen große Konsequenzen. Nicht nur, dass man die Kosten für die Instandsetzung tragen muss, denn diese werden bei fehlender Prüfung meist nicht von einer Versicherung übernommen. Auch geht bei neuen Modellen die Garantie verloren. Somit wird der Ersatz nicht vom Hersteller getragen, denn zum Garantieerhalt ist die Dichtigkeitsprüfung verpflichtend. Letztlich schützt diese Investition also die Langlebigkeit des Caravans und sorgt somit dafür, dass man oft mit ihm unterwegs sein kann.
Normale Werte
Damit sich der Caravan-Freund aber nicht über den Tisch ziehen lässt, sollte dieser schon die normalen Werte kennen. Es ist unvermeidlich, dass in jedem Fahrzeug ein gewisses Maß an Feuchtigkeit besteht. Schließlich handelt es sich um ein Objekt, welches die meiste Zeit im Freien unterwegs ist. Allerdings gibt es Grenzwerte, die in keinem Fall überschritten werden dürfen.
Bis zu 20 Prozent Feuchtigkeit in der Dämmung sind bei einem Wohnwagen absolut normal. Der Höchstwert 20 stellt dabei die obere Grenze dar. Manchmal wird auch eine 21 oder 22 akzeptiert, wenn diese Zahlen auf die äußeren Umstände zurückgeführt werden können. Mehr sollte es dann aber in keinem Fall sein, denn alles darüber deutet auf ein Leck hin.
Dabei gilt, je höher der Grad an Feuchtigkeit ausfällt, desto größer ist der Wasseraustritt. Bei werten über 60 Prozent sollte man dringend das Fahrzeug untersuchen lassen. Hier deutet alles auf einen Rohrbruch oder einen ähnlich massiven Schaden hin. Die Messung wird heute in der Regel mittels eines kapazitativen Messgerätes durchgeführt, sodass keine Löcher mehr in die Wand eingebracht werden müssen.
Welche Kosten kommen auf einen?
Der Grund, warum viele die Dichtigkeitsprüfung nicht durchführen lassen, ist die Angst vor den Kosten, die bei einer solchen entstehen können. Allerdings kann hier jeder beruhigt werden, denn die Gebühren liegen in der Regel zwischen 55 und 120 Euro. Somit handelt es sich nicht um Summen, die den wirtschaftlichen Ruin bedeuten würden. Allerdings kann es umgekehrt sehr teuer werden, wenn der Wagen durch einen Wasserschaden vollständig instand gesetzt werden muss, oder aber gleich reif für den Schrottplatz ist.
Auch nach dem Ablauf der Garantiezeit kann eine sogenannte Feuchtigkeitsmessung durchgeführt werden. Der Name ist irreführend, denn im Grunde werden die gleichen Dinge untersucht, wie auch bei der Dichtigkeitsprüfung. Allerdings fallen die Kosten für eine Solche viel geringer aus. Mehr als 55 Euro werden hier kaum fällig. Der Vorgang stellt aber immer eine Absicherung dar, die einen vor weiteren Kosten schützen kann.
Folgen bei undichten Wohnwagen
Wer die Dichtigkeitsprüfung meidet, muss neben den bereits erwähnten Folgen, auch noch mit weiteren Problemen rechnen. Sollte ein Wohnwagen nämlich einen Rohrbruch auf Tour erleiden, kann dies problematisch werden. In der Regel stellen solche Vorfälle eine Sicherheitsgefährdung dar, besonders wenn diese sehr massiv ausfallen. So kann es geschehen, dass der Wohnwagen bei einer Kontrolle von den örtlichen Behörden stillgelegt wird, bis der Fehler behoben wurde.
Schon aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Dichtigkeitsprüfung jedes Jahr aufs neue in Angriff zu nehmen. Dabei sollte man die Idee, diese selber durchzuführen gleich ad acta legen. Eine solche Prüfung würde vom Hersteller nicht akzeptiert werden. Zudem gibt es viele Fehler, die einem unterlaufen können. Daher ist es doch angebracht, den Wohnwagen in professionelle Hände zu übergeben.
Ein guter Rat
Am Ende sei allen noch ein guter Rat mit auf den Weg gegeben. Sollte der Wohnwagen doch einmal undicht werden, während man sich grade auf Reisen befindet, ist die erste Anlaufstelle immer der Hersteller. Besteht nämlich noch eine Garantie und kann eine gültige Prüfung vorgewiesen werden, muss dieser für die Kosten aufkommen. Ohne Garantie kann allerdings eine Versicherung gegen entsprechende Wasserschäden nicht schaden.